Es sind niederschmetternde Worte, die die Bankenaufsicht der US-Notenbank Fed für die US-Niederlassung des größten deutschen Geldinstituts findet. Diese erfülle nicht die Anforderungen einer „gut gemanagten“ Bank.
Die Bankenaufsicht der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) kritisiert einem Medienbericht zufolge die Organisation der Deutschen Bank in den USA erneut scharf. Die US-Niederlassung des größten deutschen Geldinstituts erfülle nicht die Anforderungen einer „gut gemanagten“ Bank, heißt es laut „Süddeutscher Zeitung“ in einem internen Prüfbericht der US-Aufseher. Es gebe Schwächen im Kampf gegen Geldwäsche und im Risikomanagement, zum Beispiel in der Steuerung von Liquiditätsrisiken.
Der „SZ“ zufolge erhält die Organisation des US-Geschäfts der Bank in dem Prüfbericht die Note „Vier“, die zweitschlechteste Note. Die US-Geschäfte wiesen in „signifikantem“ Umfang „ernsthafte Schwächen“ auf. Das Management sei bislang daran gescheitert, die Probleme zu lösen.
Es bestünden zudem Zweifel, ob die Bank jemals als „gut gemanagt“ eingestuft werden könne, was mindestens der Note „Zwei“ entspricht. Diese Note hat die Bank seit 2012 nicht erreicht.
Das harsche Urteil der US-Aufsichtsbehörde ging demnach Ende März direkt an die Führungsspitze der Deutschen Bank. Das Institut hat laut „SZ“ 90 Tage Zeit, darauf zu reagieren. Weder die Deutsche Bank noch die Fed in New York wollten den Sachverhalt gegenüber der „SZ“ kommentieren.
Der Bericht der Aufsichtsbehörde beruht den Angaben zufolge auf Prüfungen im Jahr 2019 und Anfang 2020 – also kurz vor der Corona-Krise. Die US-Aufseher stellen der wichtigen Niederlassung der Deutschen Bank damit erneut ein miserables Zeugnis aus. Erst im vergangenen Sommer hatte das Institut den Stresstest der Fed nach mehreren Jahren endlich bestanden.