Schwedens größter Ölkonzern Preem hat den geplanten Ausbau einer großen Raffinerie eingestellt und dies mit rein wirtschaftlichen Aspekten begründet. Die Klimaaktivistin Greta Thunberg begrüßte den Umzug und sprach am Montag von einem großen Erfolg.
Die in Stockholm ansässige Gruppe hatte angekündigt, den Antrag auf Erweiterung der Lysekil-Raffinerie “angesichts neuer wirtschaftlicher Umstände” zurückzuziehen. Das Projekt war innovativ, aber technisch schwierig und kostspielig. Die Koronakrise habe den Energiesektor weltweit getroffen, was bedeutet, dass die wirtschaftliche Logik der Investition in das Projekt nicht mehr vorhanden sei. Zuvor hatte es anhaltende Proteste von Thunberg und anderen Umweltschützern gegeben.
Das Ende des Projekts bedeutet auch, dass Mittel freigegeben werden, um die Produktion erneuerbarer Kraftstoffe durch Preem zu beschleunigen, sagte CEO Magnus Heimburg gegenüber SVT. Gleichzeitig betonte er: “Diese Entscheidung wurde ausschließlich aus kommerziellen Gründen getroffen.”
Der Klimaaktivist Thunberg sah das anders. “Was für ein großer Erfolg für die Klima- und Umweltbewegung!” Sie schrieb auf Twitter. Eine Erweiterung der Ölraffinerie hätte es Schweden unmöglich gemacht, das Pariser Weltklimaabkommen einzuhalten, fügte sie hinzu.
Die Ölraffinerie in Lysekil in Westschweden nördlich von Göteborg ist die größte in Skandinavien. Klima- und Umweltschützer hatten lange gegen die Expansion gewütet. Unter anderem hatte kürzlich ein Greenpeace-Schiff vorübergehend den Eingang zum nahe gelegenen Fjord blockiert. Im Zuge der Proteste war der Druck auf die schwedische Regierung gewachsen – die Grünen als Juniorpartner der Regierungskoalition waren ohnehin gegen eine Erweiterung.