Welcome to your source of quality news, articles, analysis and latest data.

Chinesischer Weltraumschrott stürzt in den Atlantik

Es war der größte unkontrollierte Absturz von Weltraumschrott seit Jahrzehnten – doch zum Glück ist nichts passiert. Eine ausgebrannte chinesische Raketenstufe ist im Atlantik niedergegangen.

Die Überreste einer 30 Meter langen und fast 20 Tonnen schweren Raketenstufe des chinesischen Weltraumprogramms sind am Montag in den Atlantik gestürzt. Das bestätigte das 18. Space Control Squadron der U.S. Air Force, das von der Vandenberg Air Force Base im US-Bundesstaat Kalifornien aus den Weltraum überwacht. Auf dem Weg um die Erde hatten die Trümmerteile kurz vor dem Absturz noch die USA von West nach Ost überflogen. Der Absturz dürfte sich dann vor der Küste Westafrikas ereignet haben.

“Rund 100 Tonnen an Material erreichen pro Jahr die Erde”, hatte Holger Krag von der Abteilung für Weltraumschrott der Europäischen Weltraumorganisation (Esa) vor dem Absturz erklärt. Mit dem Absturz am Montag ist eine beachtliche Menge des diesjährigen Raumfahrtabfalls auf einmal heruntergekommen. Wäre es zu Zerstörungen am Boden gekommen, hätte laut Völkerrecht China als für den Start verantwortlicher Staat die Schäden regulieren müssen.

Bisher kraftvollste chinesische Rakete ist auch für Mondmissionen nutzbar

Die Trümmerstücke gehörten zu einer neuen chinesischen Rakete des Typs Langer Marsch 5B. Diese war am 5. Mai vom chinesischen Weltraumbahnhof Wengchang auf der Insel Hainan zu ihrem Jungfernflug gestartet. Die ausgebrannte Stufe umkreiste die Erde auf einer Bahn, die im Vergleich zum Äquator um rund 41 Grad geneigt war. Das bedeutete, dass der Einschlag der Trümmer auf der Erde sich nur zwischen 41 Grad nördlicher und 41 Grad südlicher Breite abspielen konnte.

Die Langer Marsch 5B ist die bisher kraftvollste chinesische Rakete. An Bord hatte sie bei ihrem ersten Flug eine neue Kapsel für den Crew-Transport. Diese flog diesmal aber noch leer mit und kehrte nach drei Tagen erfolgreich wieder zur Erde zurück. Außerdem brachte sie eine neuartige Frachtkapsel ins All, die über einen aufblasbaren Hitzeschutzschild verfügte. Deren Test schlug allerdings fehl, sie verglühte beim Rückflug.

China verfolgt ein ambitioniertes Raumfahrtprogramm. Das Land ist wegen eines Vetos des US-Kongresses nicht bei der Internationalen Raumstation dabei. Stattdessen baut Peking eine eigene Station auf. Ein erstes Modul dafür soll im kommenden Jahr starten. Peking plant außerdem eine bemannte Landung auf dem Mond in diesem Jahrzehnt. Auch dafür könnte die Crew-Kapsel genutzt werden, die beim Jungfernflug der Langer Marsch 5B getestet wurde.

Post Tags
Share Post
Written by
No comments

Sorry, the comment form is closed at this time.