Berichte über Missstände in deutschen Schlachthöfen gibt es seit Jahren. Mit der steigenden Zahl von Corona-Infektionen in den Betrieben wird die Politik aktiv.
Die “Wurzel des Übels” seien die Subunternehmer in der Branche. Daher müsse grundsätzlich über die derzeit weit verbreiteten Werksvertragskonstruktionen nachgedacht werden, sagte Heil. Darüber hinaus machte sich der Minister für bundesweit verbindliche Kontrollquoten stark. Viele Bundesländer hätten bei den zuständigen Behörden zu sehr gespart, die bestehenden Arbeitsschutzregeln seien überprüft worden.
Im Bundestag prallten gegensätzliche Positionen aufeinander. Jutta Krellmann von der Linken forderte unter anderem ein Verbot von Werkverträgen, klare Regeln für die Unterkünfte und einen einheitlichen Mindestlohn für die ganze Branche. Der Grünen-Parlamentarier Friedrich Ostendorff machte sich für eine Schließung von Betrieben stark, solange keine Mindestabstände und eine Einzelunterbringung der Arbeitskräfte gewährleistet seien.
Der agrarpolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Stephan Protschka, warnte hingegen, bei zusätzlichen Verboten und Auflagen drohe eine Abwanderung der Schlachtbetriebe ins Ausland. Auch der FDP-Abgeordnete Carlo Cronenberg setzt auf strengere Kontrollen statt auf neue Gesetze.